Tag des offenen Denkmals am 12.09.

Authentisches erleben am Tag des offenen Denkmals

Die Wachmannschaftsbaracken des Stalag VII A Moosburg

Das Stalag VII A Moosburg war eines der großen und bedeutenden Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs. Erhalten sind noch die Reste einer Kriegsgefangenenbaracke sowie drei Baracken der einstigen Kaserne. Die Baracken der Wachmannschaften stehen derzeit in der Diskussion. Einerseits soll ein Dokuzentrum/Museum entstehen, andererseits wegen schulischer Bedarfe eine Baracke abgerissen werden. Auf jeden Fall bemerkenswert: die erhaltene Originalsubstanz mit einer Fülle historischer Details.

Bemerkenswert ist, dass dieses bedeutende Kriegsgefangenenlager über die Grenzen der Stadt Moosburg kaum, im Ausland jedoch durchaus bekannt ist. Bis heute besuchen immer wieder Nachkommen einstiger Gefangener auf den Spuren ihres Vaters, Großvaters oder Verwandten die Stadt. Der Besuch der historischen Orte ist ihnen ein Bedürfnis.

Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals führt die Moosburger Journalistin, Kunsthistorikerin und Künstlerin Christine Fößmeier über das Areal und ganz nah an die baulichen Reste der einstigen Kaserne des Stalag VII A heran. Sie berichtet von deren bis heute reichenden Geschichte und zeigt, dass sich trotz kontinuierlicher Nutzung bereits äußerlich sichtbar erstaunlich viel Originalsubstanz aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erhalten hat. Fößmeier sagt daher: “Es gilt, den Blick für das Historische zu schärfen und einfach nur die Hand auszustrecken.” Im Inneren der Baracken existiert ebenfalls noch Authentisches, und sei es der Boden, über den die Stiefel der einstigen Bewacher des Lagers knallten, die Türen zu den Stuben, in denen sie schliefen, Waschbecken, an denen sie sich vor dem Dienst frisch machten. Das eine oder andere liebevolle Detail sollte den Baracken gar das allzu martialisch Strenge nehmen.

Die Führungen erden durch ein Kurzkonzert der Liedertafel Moosburg “Erleben mit allen Sinnen” ergänzt. Gesungen wird sogenannte entarte Musik und das ausgerechnet dort, wo einst die deutschen Bewacher des Stalag untergebracht waren! Durch die gesanglichen Beiträge der Liedertafel, die Fößmeier mit Erklärungen und eigenen Gedichten ergänzt, wird der historische Ort ins Hier und Jetzt gebracht. Ohr, Auge und überhaupt alle Sinne des Besuchers werden so für die Geschichte und das erhaltene Originale aus der Zeit des Dritten Reichs geschärft.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

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