Historie

Die älteste Stadt im Landkreis

Die Anfänge

Moosburg ist die älteste urkundlich erwähnte Stadt im Landkreis Freising und auch eine der ältesten Städte Altbayerns: Als Benediktinerabtei ist die Siedlung “Mosabyrga” 771 erstmals urkundlich belegt. Daher kann Moosburg im Jahr 2021 sein 1250-jähriges Jubiläum feiern.

Die Reliquien des Hl. Kastulus kamen nachweislich schon vor 809 nach Moosburg. Die Siedlung entwickelte sich dadurch zu einem beliebten Wallfahrtsort. Ab 895 ging sie in das rechtliche Eigentum des Bistums Freising über.

Moosburg im Mittelalter

Die günstige Lage der Siedlung vor dem nahen Isarübergang führten dazu, dass sich ab 1147 die verschiedensten Erwerbszweige nachweisen lassen und schon bald eine Zollstation errichtet wurde. Dies führte wohl zur Marktrechtsverleihung und leitete so die städtische Entwicklung ein.

Die steigende Besiedlung erforderte schließlich den Neubau der heutigen Kastuluskirche durch Herzog Heinrich den Löwen um 1171. Noch im selben Jahrzehnt wurde die Grafschaft Moosburg gebildet, doch das Geschlecht der Moosburger Grafen erlosch im Jahre 1281.

Mit dem Bau des Mauerrings und den drei Stadttoren (im 19. Jahrhundert abgebrochen), wurde um 1403 begonnen. Herzog Ludwig der Reiche von Landshut legte 1468 den Grundstein zum gotischen Chorneubau der Kastuluskirche. Als Wahrzeichen prägen das Kastulusmünster und die weithin sichtbaren Kirchentürme bis heute das Stadtbild.

Rückschläge und Katastrophen

Die Verlegung des Chorherren-Stifts im Jahre 1599 nach Landshut traf die Moosburger hart, da die Chorherren wesentlich zum Blühen des wirtschaftlichen Lebens beigetragen hatten. Der 30-jährige Krieg brachte nach mehrmaliger Besetzung und Brandschatzung (1632) eine wirtschaftliche und soziale Verelendung für die Stadt. Weitere Kriege und mehrere verheerende Stadtbrände zerstörten die Stadt immer wieder in großen Teilen, zuletzt im Jahre 1865. Die Innenstadt wird deshalb heute vom Baustil des 19. Jahrhunderts geprägt.

Übrigens: Der Platz vor dem Münster heißt deshalb “Auf dem Plan”, weil an dieser Stelle früher das Schloss der Grafen von Moosburg stand und die Ruine nach einem Brand planiert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Kurz nach Beginn des Krieges wurde 1939 das Kriegsgefangenenlager Stalag VII A im Norden der Stadt errichtet. Es wurde zu einem der größten Deutschlands mit über 150.000 Gefangenen, die hier registriert und als Zwangsarbeiter im Wehrkreis VII (Südbayern) verteilt wurden. Nach Kriegsende wurde das Lager von 1945 bis 1948 von der amerikanischen Verwaltung als Internierungslager genutzt, in dem nationalsozialistische Täter, Mitläufer und Verdächtige zur “Entnazifizierung” bis zur gerichtlichen Klärung festgehalten wurden. Mit der Freigabe des Geländes im Jahre 1948 und der Unterbringung von Heimatvertriebenen in den Baracken entstand der heutige Stadtteil Neustadt mit fortschreitendem Abriss der meisten Baracken und Überbauung des Geländes.

Moosburg heute

Die historische Altstadt präsentiert sich heute mit ihren prächtigen Fassaden, grünen Oasen und dem großen Platz vor dem Münster. Auch das historische Schloss Asch und die Kapelle Sankt Michael sind altehrwürdige Bestandteile des historischen Ensembles. In der Innenstadt findet geschäftiges Treiben ebenso statt wie ausgelassene Feste. Das Open-Air-Festival, das Altstadtfest und viele andere Events bieten das ganze Jahr hindurch viel Abwechslung und locken Besucher von Nah und Fern in die Stadt.

Der anhaltend starke Zuzug, bedingt durch das Wirtschaftswachstum in der “Boom-Region München” und die Nähe zum Flughafen München, bringt neue Impulse, aber auch Schwierigkeiten mit sich. Die drängende Frage nach neuem, bezahlbarem Wohnraum und dem gleichzeitigen Erhalt der bestehenden Strukturen stellt Moosburg vor große Herausforderungen.

Bislang konnte der Ort seinen Charme als idyllische Noch-Kleinstadt erhalten. Moosburg ist heute eine moderne und weltoffene Stadt mit einem breitgefächerten Kultur- und Freizeitangebot. Man kann also mit vollem Recht sagen: Hier lässt es sich gut leben! 

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