„Unter Verdacht.“ Kunstausstellung Internierungslager

Die Stadt Moosburg ist im Besitz einer deutschlandweit einzigartigen Sammlung an Zeichnungen, Grafiken und Gemälden von Kunstschaffenden, die im Kriegsgefangenenlager Stalag VII A (1939-45) und Internierungslager Nr. 6 (1945-48) inhaftiert waren. Etliche dieser Werke waren jahrelang verschollen, konnten jedoch seit 2015 im Stadtarchiv gesichert werden. Erstmals sollen nun die im Stadtarchiv und Heimatmuseum aufbewahrten Kunstwerke zusammen mit Leihgaben aus Privatbesitz der Öffentlichkeit in Gänze präsentiert werden. Es handelt sich um rund 180 Werke aus der Hand unterschiedlichster Persönlichkeiten mit individuellen Biografien und Schicksalen.
Dieser vierte und letzte Teil der Ausstellung zeigt Eindrücke aus dem Internierungslager Nr. 6. In dem bereits heruntergekommenen ehemaligen Lager des Stalag VII A wurden fast unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die ersten Deutschen zur Entnazifizierung festgehalten. Auch sie suchten nach Beschäftigungsmöglichkeiten und fanden sie wiederum in der Kunst. Die Lager-Ansichten schwanken zwischen Trostlosigkeit und Zweckoptimismus. In den erhalten gebliebenen Porträts begegnen uns ernst blickende Menschen, die ihr Schicksal zu hinterfragen scheinen.
Künstler: Hartig, Rebay und andere